Seit seiner Inbetriebnahme hat das Kraftwerk viele Herausforderungen gemeistert, um eine zuverlässige und nachhaltige Energieversorgung für die Region zu gewährleisten.
Die Idee zur Errichtung eines Wasserkraftwerkes zwischen Bischofsgrün und Röhrenhof stammte von dem Ingenieur Karl Fischer aus München. In den frühen 1920er Jahren schritt die Elektrifizierung in Deutschland rasch voran und die Nachfrage nach Strom stieg. Der zuständige Referent des Bezirks Berneck, Herr Dohn, war von diesem sehr ehrgeizigen Vorhaben begeistert. Vor allem aber hat er in dem Projekt die Chance gesehen, viele Menschen zumindest zeitweise in Lohn und Brot zu bringen.
Zu der Zeit hatte Deutschland unter den Folgen des Versailler Vertrages zu leiden. Gerade auch in strukturschwachen Regionen, wie eben im Bezirk Berneck, waren Hunger und Arbeitslosigkeit weit verbreitet. Mit dem Bau des Kraftwerkes und dem Wasserzulaufkanal konnten auf der 5 km langen Baustelle bis zu 1.000 Personen für 2 Jahre beschäftigt und damit zeitweise eine Perspektive gegeben werden.
Die zum Jahr der Gründung vorherrschende Hyperinflation erschwerte es, Kapital für den Bau des Kraftwerks aufzubringen. Man entschloss sich zur Umgründung des Werkes in eine Aktiengesellschaft, um zusätzliches Privatkapital zu gewinnen.
Trotz zahlreicher erschwerender Bedingungen wurde es 1923 in Betrieb genommen.
Bei der Inbetriebnahme stellte sich heraus, dass die empfohlenen neuartigen Turbinen Konstruktions- und Gussfehler aufwiesen und schon nach kurzem Einsatz unbrauchbar waren. Erst nach einer Ersatzbeschaffung von zwei Pelton-Turbinen der Fa. Voith-Heidenheim im Jahr 1924 waren diese Probleme behoben. Eine dieser beiden Turbinen ist noch heute, nach 99 Jahren zuverlässig in Betrieb.
1959
36 Jahre nach der Inbetriebnahme hatte die ursprüngliche Druckrohrleitung ihre maximale Lebensdauer erreicht und musste erneuert werden.
Die alte Rohrleitung wurde entfernt und durch eine neue Rohrleitung ersetzt, die noch immer im Betrieb ist und sich in einem guten Zustand befindet.
Die Installation der Francis-Turbine im Weißmainkraftwerk war ein wichtiger Schritt in der Modernisierung des Kraftwerks. Diese Turbine ersetzte eine der beiden vorhandenen Pelton-Turbine und erlaubte dem Kraftwerk, eine höhere Leistung zu erzielen und einen flexibleren Einsatz in Abhängigkeit von der zur Verfügung stehenden Wassermenge.
Im Jahr 1995 konnte nach rd. 70 Jahren das bestehende Heimfallrecht an den Bayerischen Staat gegen die Leistung einer einmaligen Entschädigung dauerhaft abgelöst werden.
1997 wurde am Feisnitz-Stausee beim Kraftwerk Arzberg eine weitere Turbinenanlage errichtet werden.
Diese hatte eine Leistung von .
In diesem Jahr wurde das 75-jährigen Firmenjubiläum begangen.
Im Jahr 1999 gab die Weißmainkraftwerk Röhrenhof AG letztmals einen Neudruck der Aktienurkunden heraus. Dabei wurde das Aktienkapital von den bisher auf "DM" lautenden Nennbetragsaktien auf Stückaktien umgestellt.
In 2002 erfolgte die vollständige Verrohrung des Werkkanals über eine Länge von mehr als 3 km. Hierzu wurden Stahlbetonrohre mit einem Durchmesser von bis zu 1,80 m unter Forstwegen verlegt.
Der bisher überwiegend händisch gesteuerte Betrieb der Wasserkraftanlage wurde vollständig automatisiert und kann durch einen Bereitschaftsdienst fernüberwacht werden. Dadurch ist der Betriebsablauf effizienter und sicherer.
Die Turbine am Feisnitzspeicher wurde im Zuge eines Eigentumsübergang des Speichersees an die Stadt Arzberg verlauft.
Nachdem infolge der Automatisierung kein dauerhafter Aufenthalt von Mitarbeitern im Kraftwerk mehr erforderlich war, konnten die in den Obergeschossen des Kraftwerksgebäudes befindlichen Werkswohnungen zurückgebaut werden.
Erneuerung des Laufrads für die Pelton-Turbine.
Umstellung des Aktienbestandes von Inhaberpapieren auf Namensaktien.
100-jähriges Firmenjubiläum der Gesellschaft.